Vanille: Der unsichtbare Verbündete in der Zuckerreduktion

 

In einer bahnbrechenden Studie an der Pennsylvania State University wurde eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Die Zugabe von Vanille zu gesüßten Milchgetränken kann dazu führen, dass diese als süßer wahrgenommen werden. Dies eröffnet eine spannende Möglichkeit zur Reduzierung des Zuckergehalts, ohne dass die Süße des Getränks beeinträchtigt wird. Mit dieser Erkenntnis planen die Forscher nun, eine zuckerreduzierte Variante von Schokoladenmilch für das National School Lunch Program zu entwickeln.

"Wir nutzen die psychologische Verbindung zwischen einem Duft und einem Geschmack, um den Zuckergehalt zu senken", erläutert Helene Hopfer, Assistenzprofessorin für Lebensmittelwissenschaft. "Das Ziel, den Gehalt an zugesetztem Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln zu reduzieren, ist eine der großen Herausforderungen der Lebensmittelwissenschaft."

In einer Blindverkostung, die neue Perspektiven auf die Geschmacksverstärkung durch Aromen lieferte, berichteten die Teilnehmer, die unwissend Vanille in ihrer Milch hatten, konsistent, dass die Proben mit Vanille wesentlich süßer schmeckten, als der Zuckergehalt allein erklären könnte.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass durch den Einsatz von Vanille der Zuckergehalt in aromatisierten Milchgetränken möglicherweise um beeindruckende 20 bis 50 Prozent reduziert werden könnte, ohne dass die Verbraucher das Getränk als weniger süß empfinden. Dies ist eine bedeutende Erkenntnis, insbesondere in Anbetracht der weit verbreiteten Bedenken hinsichtlich des Zuckerkonsums und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Hersteller sind bestrebt, ihre Produkte neu zu gestalten, um den Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden. Die Ergebnisse der Studie bieten ihnen einen praktikablen Weg, um den zugesetzten Zucker in ihren Produkten zu senken und gleichzeitig die gewünschte Süße beizubehalten.

Im weiteren Verlauf dieses Sommers wird das Labor von Hopfer an einem von National Dairy Council finanzierten zweijährigen Projekt arbeiten. Ziel dieses Projekts ist es, eine zuckerreduzierte Schokoladenmilch für das National School Lunch Program zu entwickeln. Dabei greifen sie auf ihre jüngsten Forschungen zurück, in denen sie die synergetischen Wirkungen von Vanille und Zucker zur Zuckerreduktion nutzen. Die Herausforderung besteht darin, die natürliche Bitterkeit des Kakaos auszugleichen.

"Die Menge an Zucker in Schokoladenmilch ist recht hoch, da Kakao sehr bitter ist. Daher benötigt man Zucker, um die Bitterkeit des Kakaos zu verringern und zusätzlich, um das Getränk süß zu machen", erklärt Hopfer. Ihr Ziel ist es, durch experimentelle Arbeit den idealen Ausgleich zwischen Kakaopulver, Zuckergehalt und Vanillegeschmack zu finden.

Die Forscher sind zuversichtlich, dass ihre Studienergebnisse auch auf andere Lebensmittel und Getränke übertragbar sind. Dies könnte eine effektive Möglichkeit sein, den Zuckergehalt zu senken, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen. Langfristig könnte dies dazu beitragen, gesündere Lebensmittel und Getränke auf dem Markt anzubieten und damit gesundheitlichen Problemen wie Fettleibigkeit, Diabetes und anderen mit hohem Zuckerkonsum verbundenen Krankheiten entgegenzuwirken.

Das Senken des Zuckergehalts in Lebensmitteln und Getränken ist ein wesentlicher Schritt, um das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher zu stärken und sie zu bewussteren Ernährungsentscheidungen zu ermutigen. Durch die Verwendung von Vanille und anderen Aromen, die die Süße verstärken, können Hersteller weiterhin köstliche Produkte anbieten und gleichzeitig dazu beitragen, die öffentliche Gesundheit zu verbessern.

Zusammengefasst zeigt die Studie der Pennsylvania State University, dass Vanille ein potentielles Werkzeug zur Reduzierung des Zuckergehalts in gesüßten Milchgetränken darstellt, ohne den süßen Geschmack zu beeinträchtigen. Diese Erkenntnis könnte dazu führen, dass in Zukunft gesündere und zuckerärmere Produkte auf dem Markt erhältlich sind, die den Geschmacksvorlieben der Verbraucher gerecht werden

 

Quelle Pennstate https://www.psu.edu/